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Schach / Chess

Strategisches Brettspiel

[Schach‑Überblick]  

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Inhaltsverzeichnis zu JMB's Seite zum Schach     [vgl. 🌍Sitemap]


1. Was ist Schach?

Schach (engl. Chess) kommt von persisch 'Schah', was 'König' bedeutet. Schach ist der Name eines strategischen Brettspiels – man könnte es auch als abstraktes Kriegsspiel bezeichnen – mit 64 quadratischen Feldern (8×8), 32 weiße bzw. helle Felder und 32 schwarze bzw. dunkle Felder, das viele Menschen in dessen Bann zog und zieht. Es wird abwechselnd von 2 Spielern gespielt, die sich gegenüber sitzen. Ein Spieler bekommt die weißen bzw. die hellen Spielfiguren (bzw. Steine) und darf anfangen, der andere bekommt die scharzen bzw. die dunklen Figuren und reagiert auf den vom Gegner gemachten Zug.
Ziel des Spiels ist es, den Gegner 'schachmatt' zu setzen, das heißt, dessen König so anzugreifen, dass diesem weder Abwehr noch Flucht möglich ist.
Es gibt 6 verschiedene Figuren, deren Symbole typisch für die bekannten Schach‑Diagramme sind, jeweils in 2 Farben, die nachfolgend abgebildet sind:

♔   ♚

Die obige Aufstellung der verschiedenen Figuren (siehe 🌐WWW Manual: 12× Schach‑Unicodes und 1× Schach‑Emoji) sind zunächst bei Weiß mit aufsteigendem Wert und entsprehend bei Schwarz nach absteigendem Wert sortiert.
Es verläuft somit von Bauer (engl. Pawn [foot soldier, infantry]), über Springer (engl. Knight [horse-man, cavalry]), zum Läufer (engl. Bishop [camel, priest, slider]), über Turm (engl. Rook [elephant, castle, tower]), zur Dame (engl. Queen [minister, vizier]) und endet beim König (engl. King [ruler]) – und entsprechend die schwarzen Figuren (bzw. die dunklen Steinen) absteigend (d.h. in umgekehrter Reihenfolge zu den weißen Figuren).

Die Wertigkeit der Schachfiguren wird üblicherweise in Bauerneinheiten angegeben, wobei ein Bauer einen Punkt wert ist. Die folgenden Werte der Figuren sind Richtwerte, um grobe Materialverhältnisse bei Figurenabtäuschen abschätzen zu können (die Begründung wird hier und auch bei Kapitel 5 weiter ersichtlich).
Die Dame als mächtigste Figur ist 9 Punkte wert, ein Turm als zweit mächtigste Figur hat 5 Punkte, während Springer und Läufer jeweils 3 Punkte wert sind. Als 'Leichtfiguren' werden im Schach Springer und Läufer bezeichnet, als 'Schwerfiguren' dagegen Dame und Türme. Der König hat keinen Wert, da er nicht geschlagen werden kann – bzw. hat unendlichen Wert, da sein Wert die gesamte Partie aufwiegt.
Im Gegensatz zu den Leichtfiguren sind die Schwerfiguren (Dame und Türme) wertvoller und werden in der Regel höher eingeschätzt. Mit einer Leichtfigur einen Turm zu gewinnen ist meistens eine sehr gute Sache und wird bei Schachspielern als Qualitätsgewinn bezeichnet. Zwei Leichtfiguren sind im Allgemeinen stärker als ein Turm. Drei Leichtfiguren sind in etwa so stark wie eine Dame, aber wenn sie gut zusammenspielen, haben sie oft die Nase vorn. Zudem können nur Dame oder Turm bei ansonsten nur den beiden Königen den einsamen König (d.h. ohne weitere Figur) Schachmatt setzen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Stärke (oder Bedeutung für Sieg oder Niederlage) einer Figur auch von der jeweiligen Stellung im Sinne der verfolgten Strategie im Schachspiel abhängen wird. Wenn der König angegriffen ist, steht er im Schach und den König Schachmatt zu setzen ist ja das ultimative Ziel in diesem Spiel. Man merke: man siegt durch Schachmatt und nicht dadurch, die meisten Figuren des Gegners geschlagen zu haben!

Schach ist eines der komplexesten Brettspiele. Die Zahl der möglichen Stellungen wird auf über 1043 geschätzt. Bereits nach zwei Zügen können 72084 verschiedene Stellungen entstehen. Die Zahl der möglichen Spielverläufe ist noch einmal um ein Vielfaches größer: Schon für die ersten 40 Züge belaufen sich die Schätzungen auf etwa 10115 bis 10120 verschiedene Spielverläufe. Dabei wird im geometrischen Mittel über den Partieverlauf von etwa 30 möglichen Halbzügen pro Stellung ausgegangen. In der Spieltheorie wird Schach den endlichen Nullsummenspielen mit perfekter Information zugeordnet. Theoretisch könnte man also ermitteln, ob bei beiderseits perfektem Spiel Weiß oder Schwarz gewinnt oder die Partie remis enden muss. Wegen der enormen Anzahl der zu betrachtenden Stellungen liegt es aber weit jenseits der heutigen Möglichkeiten, diese Frage durch vollständige Berechnung des Suchbaums zu klären. Ergebnisse für alle Materialverteilungen bis zu sieben Steinen sind jedoch bereits berechnet worden und in Endspieldatenbanken (sogenannten Tablebases) verfügbar.
Statistisch gesehen holt Weiß als Anziehender im Mittel mehr Punkte als Schwarz, nämlich circa 54% der möglichen Punkte. Dieser Anzugsvorteil wird allgemein darauf zurückgeführt, dass Weiß bei der Entwicklung der Figuren einen Tempovorteil hat.
Die Remisquote, d.h. die relative Häufigkeit von Partien mit unentschiedenem Ausgang, nimmt mit dem Spielstärkeniveau der Beteiligten zu und beträgt bei Schachmeistern ungefähr 43%.

2. Ursprung und Werdegang des Schachspiels   (vgl. [Wikipedia-de-Icon]Wikipedia‑Beitrag)

Das 'Urschach' entstand vermutlich in Nordindien und wurde Chaturanga genannt. Details zur Entwicklung des Spiels sind nicht bekannt, was zur Ausbildung von Mythen, insbesondere der [Wikipedia-de-Icon]Weizenkornlegende, führte. Im spätantiken Sassanidenreich wurden [Wikipedia-de-Icon]Schach und [Wikipedia-de-Icon]Backgammon am Königshof gespielt. Nach der Eroberung Persiens durch die Araber wurde das Schachspiel im Zuge der islamischen Expansion weiter verbreitet. Spätestens im 13. Jahrhundert war das Schachspiel in Europa fest etabliert, denn seit dieser Zeit gehörte es zu den Septem Probitates, den sieben zu beherrschenden Fähigkeiten der Ritter.
Populär wurden die Schachregeln von Alfons X. Im 15. Jahrhundert kam es, vermutlich in Spanien, zu einer großen Reform der Spielregeln, bei der schrittweise die heute gültigen Gangarten für Dame und Läufer, der Doppelschritt des Bauern von seinem Startfeld sowie die Rochade eingeführt wurden. In den folgenden Jahrhunderten trugen vor allem europäische Schachmeister zur Erforschung des Spiels bei.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Schachspiel ein Bestandteil der bürgerlichen Kultur, was den Spielstil änderte und Turnierwesen und Schachpublizität prägte. Es war die Zeit der großen Schachcafés, deren berühmtestes das Pariser Café de la Régence war, wo seit 1740 Schach gespielt wurde.
Der erste Schachverein wurde dann 1809 in Zürich gegründet. Am 18. Juli 1877 wurde der Deutsche Schachbund e.V. (DSB) in Leipzig gegründet als Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbunds und ist seit 1926 (mit Unterbrechungen) im Weltschachverband FIDE und hat 94811 Mitglieder (nach Bestandserhebung 2024), davon 29100 Jugendliche und etwa 9000 Frauen und Mädchen in 2246 Vereinen.
Mit dem anlässlich der Weltausstellung in London 1851 vom englischen Meister [Wikipedia-de-Icon]Howard Staunton (04/1810-22.06.1874, London) initiierten ersten großen Turnier begann die Geschichte der modernen Schachturniere. Als erste Schachweltmeisterschaft wird der Wettkampf zwischen den beiden damals führenden Spielern [Wikipedia-de-Icon]Wilhelm Steinitz und [Wikipedia-de-Icon]Johannes Zukertort im Jahr 1886 angesehen, obwohl bereits zuvor einige Spieler durch Turnier- und Zweikampferfolge als die stärksten ihrer Zeit angesehen wurden.
Am 20. Juli 1924 wurde in Paris der Weltschachverband FIDE, Fédération Internationale des Échecs (bzw. World Chess Federation) gegründet, mit Sitz in Lausanne in der Schweiz und mit 201 Landesverbänden als Mitglieder in 2024; ab 1948 übernahm die FIDE die Vergabe des Schachweltmeistertitels und organisierte Weltmeisterschaften im Dreijahresrhythmus. Von 1945 bis etwa 1990 war die Sowjetunion die weltweit dominierende Schachnation und stellte fast alle Weltmeister. Der als "Match des Jahrhunderts" bezeichnete Weltmeisterschaftskampf 1972, in dem der Amerikaner [Wikipedia-de-Icon]Bobby Fischer (09.03.1943-17.01.2008) gegen den Russen [Wikipedia-de-Icon]Boris Spasski (30.01.1937-27.02.2025) den Titel erkämpfte, führte zur Popularisierung des Schachspiels in den westlichen Industrienationen.
Im späten 20. Jahrhundert gewannen schrittweise Schachcomputer und Schachprogramme auf PCs an Bedeutung. Heute sind sie menschlichen Spielern fast ausnahmslos überlegen. Schachprogramme spielen beim Schachtraining, bei der Partievorbereitung und der Partieanalyse im Spitzenschach eine wichtige Rolle.
Die deutschsprachigen Verbände in der FIDE sind der Deutsche Schachbund, der Schweizerische Schachbund, der Österreichische Schachbund und der Liechtensteiner Schachverband.
[Schach-Abbildungen: Logos und Statistik]
Schach-Abbildungen: Logos und Statistik   [Höher aufgelöstes Bild]


3. Ranking der Spieler auf Grund der Spiel‑Statistik: Elo‑Punkte 

Ab 1959 entwickelte der aus Österreich-Ungarn stammende US-amerikanische Physiker und Statistiker [Wikipedia-de-Icon]Arpad Emrick Elo (25.08.1903 - 05.11.1992) sein Wertungssystem, bei dem den Schachspielern aufgrund statistischer Auswertung ihrer bisherigen Turnierergebnisse eine sogenannte [Wikipedia-de-Icon]Elo-Zahl zugeordnet wird, die ihre Spielstärke widerspiegelt und Prognosen über ihre Erfolgsaussichten gegen andere Spieler zulässt. Ab 1960 wurde das System zunächst von der United States Chess Federation (USCF) und ab 1970 auch vom Weltschachbund FIDE übernommen, der das System zum 1. Juli 1971 offiziell einführte. Elo führte bis 1980 die entsprechenden Berechnungen für die FIDE selbst durch. In seinem 1978 erschienenen Buch "The rating of chessplayers past and present" (siehe Ende der Quellen) wandte er seine Formel auch rückwirkend an und ermittelte historische Elo-Zahlen für alle bedeutenden Schachmeister ab Mitte des 19. Jahrhunderts.

[Das Elo-System ist beim Schach weltweit zum Standard geworden, wird aber auch zur Spielstärkemessung in anderen Sportarten angewandt, beispielsweise im Tischtennis, im Go und sogar im Fußball. Zudem wird neben 'Elo-Zahl' auch 'FIDE rating' oder 'Deutsche Wertungszahl' (DWZ) und in der Schweiz der Begriff 'Führungszahlen' verwendet. Von Rating wird die Elo-Zahl R verwendet: je stärker der Spieler, desto höher die Zahl. Diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen.
Als praktisches Beispiel gab es im Jahre 2000 nur einen Spieler, [Wikipedia-de-Icon]Garri Kasparow (13.04.1963), mit einer Elo-Zahl größer als 2800, elf Spieler größer als 2700, und etwa 90 erreichten einen Wert über 2600;
im Vergleich hatten im Juli 2010 bereits über 200 aktive Spieler eine Elo-Zahl größer als 2600, davon 37 mindestens 2700, drei Spieler hatten sogar eine Elo-Zahl von 2800 oder höher!
Zudem werden Titel auch nach der Wertungszahl zugeordnet, siehe untere Tabelle.]


Elo-Bereich Kategorie bzw. Titel
vvv--- Meisterklassen ---vvv                    
≥ 2500 Großmeister (GM)
2400 - 2499 Internationaler Meister (IM)
2300 - 2399 FIDE-Meister (FM)
2200 - 2299 Candidate Master (CM) oder Nationaler Meister 
vvv--- Aufstrebende Klassen ---vvv        
2100 - 2199 Meisteranwärter 
2000 - 2099 Starker Amateur 
< 2000 Amateur


4. Die Entwicklung der Schachuhr und der aktuell gebräuchlichen Schachformen

1843 noch berichtete beispielsweise der französische Schachmeister [Wikipedia-de-Icon]Alexandre Deschapelles in einem Brief, die Partien des Wettkampfes zwischen [Wikipedia-de-Icon]Howard Staunton und [Wikipedia-de-Icon]Pierre Saint-Amant im Café de la Régence in Paris hätten durchschnittlich neun Stunden gedauert. Konnte eine Partie an einem Tag aufgrund der Ermüdung beider Spieler nicht zu Ende geführt werden, so wurde sie unterbrochen und die Hängepartie am nächsten Tag fortgesetzt.
[Bis Mitte der 1990er‑Jahre sahen die Schachregeln vor, dass Schachpartien nach Ablauf einer bestimmten Spieldauer zwingend unterbrochen, also vertagt werden müssen – schließlich setzte sich der Wunsch durch, Partien zeitlich zu begrenzen.]
Um die Bedenkzeitregelung durchzusetzen, genügt eine einfache Uhr nicht, denn es wird ein Instrument benötigt, das die Bedenkzeiten der beiden Spieler unabhängig voneinander misst. Dies war der Auslöser für eine Reihe von Erfindungen, die ihren vorläufigen Höhepunkt in der modernen digitalen Schachuhr fanden. Abar nun zum historischen Wandel:
Die erste schriftliche Überlieferung über die Verwendung einer Vorrichtung zur Begrenzung der Bedenkzeit findet sich 1861 in Berichten über einen Wettkampf zwischen [Wikipedia-de-Icon]Adolf Anderssen und [Wikipedia-de-Icon]Ignaz von Kolisch. Die Vorrichtung bestand aus zwei drehbaren Sanduhren – nachdem ein Spieler seinen Zug ausgeführt hatte, drehte er seine eigene Sanduhr in die waagrechte und die des Gegners in die senkrechte Position. Bei abgelaufener Sanduhr hatte der zugehörige Spieler die Partie den Regeln nach verloren. Die Handhabung war unpraktisch und die unveränderliche Zeitspanne ließ nur einen einzigen Spielmodus zu. Im Jahr 1866 wurden bei der inoffiziellen Schachweltmeisterschaft in London (Wettkampf [Wikipedia-de-Icon]Adolf Anderssen gegen [Wikipedia-de-Icon]Wilhelm Steinitz) erstmals vom Schiedsrichter bediente Stoppuhren eingesetzt, um die Bedenkzeit zu messen. Die Stoppuhren erhöhten die Messgenauigkeit, und die Bedienung durch den Schiedsrichter verhinderte Manipulationen. [Die Spieler konnten zu diesem Zeitpunkt auf Wunsch noch die bisherigen Sanduhren verwenden.]
Die erste rein mechanische Schachuhr wurde vom Uhrmacher Thomas Bright Wilson (1843-1915) erfunden. Wilson, der zu dieser Zeit Sekretär des Schachvereins Manchester war, baute sie nach einem Gespräch mit dem Schachgroßmeister [Wikipedia-de-Icon]Joseph Henry Blackburne. Sie bestand aus zwei Pendeluhren, die mit einem beweglichen Balken wechselseitig angehalten werden konnten. Diese Form der Uhr wurde erstmals 1883 beim Internationalen Turnier in London verwendet.
1899 schlug H.D.B. Mejer, damaliger Sekretär der Niederländischen Schachvereinigung, vor, das Zifferblatt der Uhr mit einem sogenannten Fallblättchen auszustatten, um exakt bestimmen zu können, wann ein Spieler seine Bedenkzeit überschritt. Erstmals in Deutschland eingesetzt wurde eine solche Schachuhr mit Fallblättchen im August 1908 beim DSB‑Kongress in Düsseldorf. Erst um 1919 wurden diese Uhren zur Regel.
Schrittweise wurden die Pendeluhren durch feinmechanische Federuhrwerke und der Balken, der beide Uhrwerke miteinander verbindet, durch einen Schaukelhebel ersetzt. Diese Entwicklung gipfelte in den heute gebräuchlichen analogen Schachuhren, die präzise und zuverlässig arbeiten.
In den 1980er Jahren entwickelten private Erfinder erste Prototypen digitaler Schachuhren, die auf elektronischen Schaltungen basierten und von Batterien mit Energie versorgt wurden. 1985 baute Ben Bulsink, damals Student der Universität Enschede in den Niederlanden, die erste elektronische Schachuhr, die von vielen Schachspielern und Schachverbänden für gut befunden wurde – allerdings war sie durch die Einzelherstellung von Hand zu teuer für einen großflächigen Einsatz.
Im Jahre 1988 baute der frühere Schachweltmeister [Wikipedia-de-Icon]Robert James 'Bobby' Fischer (09.03.1943-17.01.2008) eine elektronische Schachuhr, die den von ihm erfundenen und nach ihm benannten Fischer‑Spielmodus umsetzte: Beide Spieler beginnen mit einer festen Bedenkzeit, für jeden ausgeführten Zug bekommen sie eine bestimmte Anzahl von Sekunden an Bedenkzeit hinzu. Fischer bekam 1989 das US‑Patent Nummer 4.884.255 für die Uhr.
Im Jahre 1992 versorgte Ben Bulsink zusammen mit Albert Vasse und Paul Arentz das erste Melody‑Amber‑Schachturnier mit digitalen Schachuhren und plante deren Massenproduktion. Das Projekt wurde ein Erfolg, und die drei gründeten das Unternehmen DGT Projects ("DGT" für 'digital game timer', also 'digitaler Zeitmesser für Spiele'). Der aufmerksam gewordene Weltschachverband [Wikipedia-de-Icon]Fédération Internationale des Échecs (FIDE) schloss 1993 mit ihnen einen Drei‑Jahres‑Vertrag ab, sie sollten 'die erste offizielle FIDE‑Schachuhr' produzieren. Bereits im Folgejahr kam DGT FIDE (siehe Ankündigung der Verlägerung [+4 a] der Zusammenarbeit am 13.09.2024) auf den Markt, die erste digitale Schachuhr, die offiziell durch die FIDE anerkannt bzw. unterstützt wurde.

Die älteste und meist respektierte Schachform ist Turnierschach (auch als Standardschach oder Normalschach bezeichnet), die auch die längsten Bedenkzeit ermöglicht – zumeist sind zwei Stunden allein für die ersten 40 Züge verfügbar. Beide Spieler müssen (anders als im Schnell-, Blitz- und Bullet‑Schach) ihre Züge während der Partie protokollieren. Es gilt die Regel "berührt – geführt". Die Verwendung von Hilfsmitteln, insbesondere elektronischen Geräten und Tipps von Mitspielern oder Zuschauern, ist strengstens verboten. Ein Schiedsrichter überwacht die Einhaltung der Regeln und klärt eventuelle Streitfragen. Außerdem entscheidet er über Anträge der Spieler, beispielsweise auf Remis wegen dreimaliger Stellungswiederholung oder wegen der [Wikipedia-de-Icon]50‑Züge‑Regel. Allerdings bietet das Normalschach für die meisten Zuschauer durch seine Langsamkeit keine hohe Attraktivität.
Zudem können Großmeister- und andere Titel nur in dieser Schachform erworben werden. Auch der Weltmeistertitel, der auf [Wikipedia-de-Icon]Wilhelm Steinitz (14.05.1863-12.08.1900) zurückgeht, wird im Standardschach ermittelt – hier [Wikipedia-de-Icon]die Liste der unumstritten Weltmeister im Tunierschach:
Der 1. Weltmeister  war 1886-1894  der Österreicher-[1988]-Amerikaner  [Wikipedia-de-Icon]Wilhelm Steinitz (14.05.1863-12.08.1900),
Der 2. Weltmeister  war 1894-1921  der Deutsche  [Wikipedia-de-Icon]Emanuel Lasker (24.12.1868-11.01.1941),
Der 3. Weltmeister  war 1921-1927  der Kubaner  [Wikipedia-de-Icon]José Raúl Capablanca (19.11.1888-08.03.1942),
Der 4. Weltmeister  war 1927-1935+1937-1946  der Russe/Franzose  [Wikipedia-de-Icon]Alexander Aljechin (31.10.1892-24.03.1946),
Der 5. Weltmeister  war 1935-1937  der Niederländer  [Wikipedia-de-Icon]Max Euwe (20.05.1901-26.11.1981),
Der 6. Weltmeister  war 1948-1957+1958-1960+1961-1963  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Michail Botwinnik (17.08.1911-05.05.1995),
Der 7. Weltmeister  war 1957-1958  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Wassili Smyslow (24.03.1921-27.03.2010),
Der 8. Weltmeister  war 1960-1961  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Michail Tal (09.11.1936-27.06.1992),
Der 9. Weltmeister  war 1963-1969  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Tigran Petrosjan (17.06.1929-13.08.1984),
Der 10. Weltmeister  war 1969-1972  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Boris Spasski (30.01.1937-27.02.2025),
Der 11. Weltmeister  war 1972-1975  der Amerikaner  [Wikipedia-de-Icon]Bobby Fischer (09.03.1943-17.01.2008),
Der 12. Weltmeister  war 1975-1985  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Anatoli Karpow (*23.05.1951),
Der 13. Weltmeister  war 1985-1993  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Garri Kasparow (*13.04.1963),
Der 14. Weltmeister  war 2006-2007  der Russe  [Wikipedia-de-Icon]Wladimir Kramnik (*25.06.1975),
Der 15. Weltmeister  war 2007-2013  der Inder  [Wikipedia-de-Icon]Viswanathan Anand (*11.12.1969),
Der 16. Weltmeister  war 2013-2023  der Norwege  [Wikipedia-de-Icon]Magnus Carlsen (*30.11.1990),
Der 17. Weltmeister  war 2023-2024  der Chinese  [Wikipedia-de-Icon]Ding Liren (*24.10.1992),
Der 18. Weltmeister    ist   seit 2024  der Inder  [Wikipedia-de-Icon]Dommaraju Gukesh (*29.05.2006).


Das Schnellschach ist eine Form des Schachspiels, bei welcher den Spielern eine Bedenkzeit von mehr als 10, aber weniger als 60 Minuten für alle Züge zur Verfügung steht. Wenn in der Weltspitze mit digitalen Schachuhren gespielt wird, dann kommt meist der Fischer-Spielmodus zum Einsatz (etwa mit 25 Minuten Bedenkzeit für die Partie und einer zusätzlichen Zeitgutschrift von 10 s pro Zug). Das Mitschreiben der Züge entfällt. Diese Schachform wurde erst Mitte der 1980er Jahre populär (Normalschach und Blitzschach existierten schon erheblich länger) – das Schnellschach bietet hingegen eine Synthese aus den Vorzügen beider anderen Formen. Im Jahre 2012 organisierte die FIDE erstmals eine Weltmeisterschaft im Schnellschach, die in Astana ausgetragen wurde. Gespielt wurde ein einrundiges Turnier mit 16 Teilnehmern, die Bedenkzeit betrug 15 Minuten plus 10 Sekunden pro Zug. Sieger wurde [Wikipedia-de-Icon]Sergei Karjakin (*12.01.1990; 4. Schnellschachweltmeister) mit 11,5 Punkten. Der erste [Wikipedia-de-Icon]Schnellschachweltmeister (siehe Liste) war [Wikipedia-de-Icon]Anatoly Karpov (*23.05.1951) 1988 in London, der aktuelle ist [Wikipedia-de-Icon]Wolodar Arturowitsch Mursin (*18.07.2006) 2024 in New York, wobei [Wikipedia-de-Icon]Magnus Carlsen (*30.11.1990) bereits 5‑malig diesen Weltmeistertitel errungen hat (2014 in Dubai, 2015 in Berlin, 2019 in Moskau, 2022 in Almaty und 2023 in Samarkand).

Blitzschach oder kurz Blitz ist eine Form des Schachspiels, bei der jedem Spieler für die gesamte Partie eine Bedenkzeit von weniger als 10 bis 15 Minuten zur Verfügung steht. Am häufigsten werden Blitzpartien über 5 Minuten für die gesamte Partie oder 3 Minuten +2 Sekunden Inkrement pro Zug gespielt. Dieser hohe Zeitdruck mindert erheblich die Qualität des Spiels. Inzwischen gibt es hochdotierte reine Blitz- und Schnellschachturniere, auch auf Großmeisterniveau. Außerdem gibt es Turnierformen, in denen klassisches Schach mit Blitz- und Schnellschach kombiniert wird, so zum Beispiel beim FIDE Grand Prix oder bei der Grand Chess Tour. Darüber hinaus dient Schnell- und Blitzschach in vielen klassischen Schachturnieren als Tie-Break. So wurde die Schachweltmeisterschaft 2016 erst im Schnellschach entschieden. Daneben ist Blitzschach als unterhaltsame und kurzweilige Form des Schachs beliebt, die überwiegend an Spielabenden in Schachklubs oder in Schachkneipen (häufig auch um Geld) gespielt wird. 1988 fand im kanadischen Saint John die erste offizielle [Wikipedia-de-Icon]Blitzschach‑Weltmeisterschaft (siehe Liste) statt. In 2006 organisierte die FIDE ihre erste Blitzschach‑Weltmeisterschaft. [Wikipedia-de-Icon]Magnus Carlsen (*30.11.1990) hat bereits 7‑malig diesen Weltmeistertitel errungen und zudem teilt er sich den aktuellen Titel von 2024 bei der 17. FIDE‑Blitz‑WM mit [Wikipedia-de-Icon]Jan Nepomnjaschtschi.

Bullet‑Schach ist die extremste Schachform mit ledigich einer Bedenkzeit von weniger als 3 min pro Spieler und Partie. Diese Form ist vor allem auf Schachservern recht populär. Partien mit kürzerer Bedenkzeit als einer Minute werden teilweise als eigene Form betrachtet: "Hyperbullet" mit 30 Sekunden Bedenkzeit und "Ultrabullet" mit 15 Sekunden Bedenkzeit. Es geht vorrangig um schnellste Computerbedienung – ggf. taktischer Motive und die Königssicherheit – aber sorgfältige Variantenberechnung oder positionelles Spiel werden dagegen meist vernachlässigt. Es wird zuweilen geschätzt, da es für einen Spieler schwerer möglich ist, Schachprogramme oder andere Hilfsmittel zu Rate zu ziehen und sich dadurch Vorteile zu verschaffen. Durch die Möglichkeit des Premove, einem vorweggenommenen Antwortzug, ist es trotz der kurzen Bedenkzeit möglich, lange Partien zu spielen. Einer der bekanntesten deutschen Spieler war der vierfache inoffizielle Weltmeister in dieser Disziplin, [Wikipedia-de-Icon]GM Roland Schmaltz (15.11.1974). Der altuelle inoffizielle Weltmeister in Bullet‑Schach ist der iranisch‑französische [Wikipedia-de-Icon]GM Alireza Firouzja, der auf der Bullet‑Schachmeisterschaft 2025 von Chess.com seinen Titel gegen den ukrainischen [Wikipedia-de-Icon]GM Oleksandr Bortnyk verteidigen konnte. [Wikipedia-de-Icon]Chess.com ist einer der weltweit größten Schachserver, gegründet 1995, in 10/2020 waren es etwas 42 Millionen Accounts, in 02/2025 dann über 200 Millionen Mitgliederaccounts, darunter auch ehemalige Schachweltmeister wie [Wikipedia-de-Icon]Magnus Carlsen und [Wikipedia-de-Icon]Ding Liren. [Dem Alexa Ranking nach ist chess.com der wichtigste Schachserver, gefolgt von dem kostenlosen Schachserver Lichess und chess24.com.]

Zusammenfassend: Der Zeitverbrauch pro Spieler wird bei allen drei Schachformen mit einer Schachuhr gemessen. Lediglich bei Bullet‑Schach, das bei einigen konventionellen Schachspielern unbeliebt ist, gibt es bislang keine Anerkennung durch den Weltverband FIDE. Hier wurden die Schachformen von der längsten zur küzesten Bedenkzeit sortiert: Turnierschach hat eine typische Spielzeit von 60 min, Schnellschach hat 10 bis 60 min, Blitzschach nur 3 bis 10 min, und bei Bullet‑Schach sind es unter 3 min.

5. Schach‑Koordinaten und bekannte Schach‑Diagramme 

[Schachbretter: Grobeinteilung und Startaufbau]
Schachbretter: Grobeinteilung und Startaufbau
[Höher aufgelöstes Bild]


Die beiden obigen Schach‑Diagramme weisen beide die zwei Koordinaten auf:
die erste ist vertikal (auch senkrecht genannt) und wird über Buchstaben von a bis h von links nach rechts geordnet, beim Schach als 'Linien' (engl. 'Files') bezeichnet [normal Spalten bzw. engl. 'Columns' genannt];
die zweite ist horizontal (auch waagerecht genannt) und wird von unten nach oben gezählt: 1 bis 8, beim Schach als 'Reihen' (engl. 'Ranks') bezeichnet [normal Zeilen bzw. rows].
Somit wird jedes Feld des Spachbretts durch Buchstabe und Zahl eindeutig bestimmt.

Nun sollen die beiden Schach‑Diagramme genauer behandelt werden:
auf der linken Seite sieht man ein leeres Schachbrett mit den üblichen Koordinaten, wobei in rot das 'Zentrum' des Bretts (die Felder d4, d5, e4, e5) markiert ist (eine angestrebte Position der Offiziere, wie später noch erläutert wird) sowie in blau der 'Königsflügel' (die Linien e bis h) und in orange der 'Damenflügel' (die Linien a bis d).
Auf der rechten Seite sieht man die korrekte Ausgangsposition, bevor das Spiel mit dem 1. Zug von Weiß – der Spieler am unteren Brettrand – (natürlich nur mit einer weißen Figur) beginnt und dann der 2. Zug des Spiels als 1. Zug von Schwarz – der Spieler am oberen Brettrand – (natürlich nur mit einer schwarzen Figur) erfolgt und dann weiter abwechselnd Zug um Zug fortgesetzt wird.

Das Brett liegt so vor dem Spieler, dass die den Spielern zugewandte Brettkanten am rechten Eck weiß ist; zudem ist zu Beginn die weiße Dame auf einem weißen Feld (d1), die schwarze Dame auf einem schwarzen Feld (d8). Die 1. und 8. Reihe heißen auch 'Grundreihen', die je einer der Spieler vor sich hat, und in denen zu Anfang der König und seine Offiziere stehen. Danach kommen die näher am Zentrum befindliche 2. und 7. Reihe, in denen zu Anfang die Bauern stehen.

6. Bewegen eigener Figuren und Schlagen gegnerischer Figuren

Man sollte versuchen, die Bewegungen intuitiv zu verstehen – einerseits bzgl. der Erreichbarkeit, zum anderen über die Möglichkeiten. Ersteres ist für das Schlagen wichtig, das zweite für ein gutes strategisches Vorgehen. Hier wurde schon zuvor auf den Vorzug einer Position im Zentrum des Bretts hingewiesen, die deutliche Vorteile gegenüber einer Rand- oder gar einer Eckposition bietet.
... wird länger dauern ... bitte um Geduld ...

Quellen 


Persönlicher Hintergrund

Die Idee zur Vorbereitung einer Schach AG bzw. eines Schach Kurses kam bei mir sehr spontan Mitte 2025 durch ein Computer-Schachspiel (eher Action‑lastig, mit locPvP, aber auch klassisch mit schönem Brett und Koordinaten spielbar), das ich im ersten Probe‑Spiel gegen den Computer nicht bezwingen konnte.
Durch die Probleme der Smartphonesucht habe ich vorrangig mit 🥋Taekwon-Do und 🛀Autogenem Training dagegen gehalten – aber dazu passt auch das ♟️Schachspiel, wenn man es richtig macht (Schach per Handy ist keine gute Idee): mit einem realen Brett und anfassbaren Figuren und gegen einen menschlichen Spieler, der sich im selben Raum befindet und dieselbe Luft atmet. Kurz [YouTube-Icon]Offline ... denn klassisch ist eben Klasse!
Ich spielte als Kind mit meinem Vater Schach ... habe ab und an auch gegen andere gespielt ... aber habe Schach nie so ernst genommen – bis ich an ein Training von Kindern und Jugendlichen dachte.
Noch ist offen, wie weit es gehen wird ...
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Erste Fassung:15. Juli 2025
Letzte Änderung: 31. Juli 2025